21 Tage Challenge: Zielvisualisierung

05.01.2023

Heute möchte ich euch von den Ergebnissen meiner Challenge erzählen, die meine tägliche Routine vom 09.12.2022 bis 29.12.2022 begleitet hat. 3 Wochen lang, habe ich mir selbst die Aufgabe gestellt zusätzlich zu meinem täglichen mentalen Training, täglich zur selben Zeit, eine zehnminütige Zielvisualisierung durchzuführen.

Hintergründe:

Für mich ist es Voraussetzung alle Techniken und Methoden selbst an mir zu testen bevor ich entscheide ob ich diese in meinen Methodenkoffer aufnehme und in meinen Arbeitsalltag integriere. Manche Methoden funktionieren nicht für jeden Menschen gleich gut (ist völlig in Ordnung) und da besonders in den Geisteswissenschaften ständig neue Erkenntnisse und aufregende Möglichkeiten unseren bisherigen Wissens- und Übungspool erweitern, teste ich immer wieder gerne neue Techniken.

Die Zielvisualisierung oder auch der zehnminütige Tagtraum wurde auch von Vera F. Birkenbihl vorgestellt und war für mich eine sehr spannende und erleuchtende Reise. Sie bringt viele Beispiele wie der Tagtraum genutzt werden kann und gibt auch den spannenden Hinweis, dass viele unbewusste Gedanken und Glaubensmuster zu Tage treten wenn man sich kontinuierlich mit dem Thema befasst.

Beispiel: Wenn wir es an mehreren Tagen hintereinander nicht schaffen die zehn Minuten durchzuhalten, dann ist dies ein wichtiger Hinweis darauf, dass etwas in unserem Inneren sich gegen das gewählte Ziel wehrt. In einem solchen Fall lohnt es sich genauer auf die eigenen Glaubensmuster hinzublicken (gerne auch mit einem möglichst neutralen Partner - kann jemand sein, den man kennt - jedoch vielleicht nicht zu nahe stehende Personen). Wenn also dauernd das Telefon läutet (warum war es überhaupt noch an?) oder ganz wichtige Verpflichtungen die jetzt sofort erledigt werden müssen, verhindern, dass wir uns zehn Minuten auf unser Ziel fokussieren können - dann sollten wir dies hinterfragen...

Was sind Ziele?

Ziele können Herzenswünsche, Bedürfnisse, Projekte, Ideen uvm. darstellen, sie haben jedoch eines gemeinsam: Ein wahres Ziel für mich selbst ist es immer dann, wenn ich es wirklich in die Tat umsetzen möchte. Eine Insel von der ich träume ist schön, vielleicht ist es jedoch nur ein Traum und ich will mir die Insel gar nicht kaufen...

Weiters unterscheiden wir übergeordnete Ziele wie - ich möchte auch im Alter gesund und fit sein - von untergeordneten Zielen - ich möchte 3 mal wöchentlich Laufen gehen. Untergeordnete Ziele sind kleiner und konkreter und sollten möglichst auf den Punkt gebracht, messbar, erreichbar, attraktiv und überprüfbar sein (SMARTe Ziele nach Doran), sie sollen auch unseren übergeordneten Zielen dienen und uns immer einen Schritt näher zu unserer Vision (übergeordnetes Lebensziel) bringen. Ziele wie eine Lebensvision oder das übergeordnete Ziel der Gesundheit können auch Prozessziele sein. 
Beispiel: Gesundheit ist ein langwieriger Prozess für den ich täglich etwas tue und der mich ein Leben lang begleitet. Im Gegensatz dazu gibt es auch Punktziele, wie beispielsweise ein neues Auto zu kaufen, welches eine eindeutige Ziellinie hat und erfolgreich abgeschlossen werden kann, wenn das Auto zuhause steht.

Ziele sind immer individuell, viele Menschen haben ähnliche grundsätzliche Interessen doch allein schon die Art und Weise wie wir diese verfolgen unterscheidet sich stark bei jedem Einzelnen. Weiters setzen wir alle unterschiedliche Prioritäten, nicht jedes Ziel ist für jeden gleich wichtig. Dies ist völlig in Ordnung, du darfst deine, dir wichtigen Ziele verfolgen. Anders funktioniert es auch gar nicht, wer etwas tut weil er muss, soll oder jemanden einen Gefallen tun möchte wird dies auf Dauer nicht durchhalten können. Wir können natürlich kurzfristig auch Dinge tun von denen wir nicht überzeugt sind, doch auf Dauer verlieren wir unsere Motivation und oft auch unsere Gesundheit.

Das Setting:

Für diesen Selbstversuch habe ich mir 21 Tage in meinem Kalender farbig markiert. 

Tipp: Das aufschreiben, farbige Hervorheben, bildlich gestalten oder auch aufmalen von Zielen, aktiviert unser Gehirn viel intensiver da es bildhaft arbeitet und so viel mehr mit dem Ziel anfangen kann, als mit einer abstrakten Idee.

Ich habe mir eine fixe Uhrzeit festgelegt und diese in meinem Tagesplan integriert. Auf diese Weise wird die Verbindlichkeit, dran zu bleiben, erhöht und es fällt leichter täglich der gestellten Aufgabe nachzugehen.

Tipp: Es ist auch möglich sich im Handy eine tägliche Erinnerung zu setzen. Bei Menschen mit Wechseldiensten kann die Uhrzeit natürlich auch variieren, hier ist es jedoch gut, dies vorher schon einzuplanen.

Im vereinbarten Zeitraum habe ich dann täglich zehn Minuten lang die Visualisierung durchgeführt. Dabei träumt man sich in die zukünftige Situation in der man das Ziel bereits erreicht hat. Wichtig ist es hier, wirklich darin aufzugehen wie man dort in dieser Zukunft lebt. 

Mögliche Fragen an dich selbst: Wie lebst du? Wie sieht dein Tag aus? Wen triffst du? Wie sehen deine Beziehungen aus? Wo befindest du dich? Wie sieht es dort aus? Was hörst du? Was riechst du? Gibt es ein Lieblingsessen oder Getränk? ...

21 Tage sind eine lange Zeit, selbst wenn die Übung nur zehn Minuten dauert. Dies erlaubt dir das Ziel in den unterschiedlichsten Aspekten, Facetten und Nuancen zu beleuchten.

Tipp: Bleib ganz ruhig während der Übung und beobachte welche Gedanken auftauchen. Tauchen vielleicht neue Ideen oder Fragen auf? Kann es sein, dass sich Dinge zeigen an die du noch gar nicht gedacht hast?

Es lohnt sich, alle Erkenntnisse oder Veränderungen zu notieren, wenigstens kurz oder in Stichworten. So wird am Ende der 21 Tagen auch der Prozess und die Veränderung viel deutlicher sichtbar.

Meine Erkenntnisse:

Was hat sich für mich in den 21 Tagen verändert? - So einiges...

Bereits zu Beginn, in der ersten Woche haben mir die täglichen Visualisierungen geholfen genauer zu definieren, was für mich genau das Ziel bedeutet. Welche Tätigkeiten möchte ich genau ausführen? Wie will ich mich dabei fühlen? Wie soll es den Menschen in meiner Umgebung dabei gehen?

Alles wurde viel konkreter und hat mir geholfen auch viele Dinge auszuschließen... Was bedeutet es nicht für mich? Was will ich nicht tun? uvm.

Ein weiterer Effekt der sich gleich zu Beginn gezeigt hat war eine innere Ruhe. Die anfängliche Aufgeregtheit und auch die Sorgen und Ängste im Bezug auf die Veränderung, sind mit jedem Tag ruhiger geworden. Mit der Ruhe ist auch ein Gefühl tiefer Sicherheit gekommen, da mir auf tiefer Ebene bewusst wurde, dass dies das Ziel ist, welches ich wirklich verfolgen möchte. Es hat mir auch geholfen gewisse Plan B Varianten auszuschließen und mich erstmal ganz Plan A zu widmen.

Weitere spezifische Punkte tauchten nach den ersten 10 Tagen auf: Zum einen wurde mir die Herausforderung bewusst, das Ziel auf meine ganz eigene authentische Weise anzugehen. Eben nicht so wie es alle anderen tun... Daraus folgte der Entschluss, jeden Tag einen Schritt Richtung Ziel zu gehen, der sehr viel Mut verlangt. Dabei kann es sich um größere oder kleinere Dinge handeln, die ich mich in der Vergangenheit auf diese Art und Weise nicht getraut hätte. 

In den letzten Tagen des Selbstversuch tauchte auch der Aspekt der Verbindung zu meinem Umfeld auf. Da mein persönliches Ziel auch mit anderen Menschen zu tun hat, ist mir bewusst geworden, dass ich mehr Fokus auf die Miteinbeziehung aller Beteiligten legen möchte.

Fazit

Die 21 Tage waren sehr spannend und oft musste ich mich wirklich überwinden, nach einem langen Tag die Übung ordentlich durchzuführen und dabei nicht einzuschlafen. Oftmals war es mühsam, doch für mich hat es sich gelohnt. Ich selbst habe mich im Bezug auf meine Herangehensweise, die Art wie ich über das Ziel denke und meine Entschlossenheit, stark verändert.

Ich kann daher die Methode empfehlen und werde sie auch in passenden Situationen gerne weitergeben. 

Jetzt wünsche ich euch natürlich viel Freude, Geduld und Durchhaltevermögen, wenn ihr die Übung selbst ausprobieren möchtet. Bei Fragen könnte ihr mir natürlich auch gerne schreiben. Teilt mir auch gerne im Anschluss mit, wie es euch so ergangen ist und welche Erfahrungen ihr dabei gemacht habt.

Herzlichst, eure Bianca.